Edith-Ruß-Haus
für Medienkunst Oldenburg |
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Die Medien (Kunst) Pädagogik des Edith-Ruß-Hauses lädt mit praktischen Angeboten und dialogischen Führungen ein, Medienkunst besser kennen zu lernen. In enger Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen Künstler_innen werden unter anderem gesellschaftspolitische Fragen, wie Videoüberwachung, Ökologie oder Datenerfassung thematisiert, die für viele aktuelle Medienkunstarbeiten eine Rolle spielen. In Workshops für verschiedene Altersgruppen geht es um die aktive Nutzung von Medien und Kunst, manchmal um den Umbau von Geräten. Die Angebote finden in den Ausstellungen und im Veranstaltungsraum des Edith-Ruß-Hauses für Medienkunst, außerdem mit mobilen Lerneinheiten an Schulen und an anderen Orten statt. Sie zielen auf soziales Lernen sowie auf die Vermittlung von konzeptionellen/ästhetischen Verfahren und kritischem Denken. Das medienkunstpädagogische Programm des Edith-Ruß-Hauses für Medienkunst wird vom Land Niedersachsen gefördert. Aktuelles Programm: www.edith-russ-haus.de/Kunstvermittlung |
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"Verstörungen" |
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Verstörungen bezog sich auf die Ausstellung MyWar. Partizipation in Kriegszeiten, die aus künstlerischen Stellungsnahmen zu neueren Kriegen und der Rolle der Medien bestand. Eine Gruppe von Jugendlichen arbeitete mit Andrea Lühmann und Nanna Lüth zum Bild des Soldaten/der Soldatin. Zunächst studierte die AG eine Auswahl von Bildern echter und unechter Soldat_innen und riet, welches soldatische Bild überzeugend ist und welches nicht. Auf der Basis dieser Diskussion entwickelten die Schüler_innen Ideen, wie sie sich selbst als Soldaten oder Soldatin inszenieren könnten. In einem zweiten Schritt ging es darum, eine Verstörung dieses Bildes zu realisieren. Hier sehen Sie vier der entstandenen Bildpaare.
Leitung: Andrea Lühmann, Nanna Lüth |
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"Die
Schleife" Radioworkshop und interaktive Sendung zum Internationalen Museumstag, 13. - 16. Mai 2010 |
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Dieser generationenübergreifende
Radioworkshop richtete sich an Anfänger_innen. Im Workshop lernten
die Teilnehmer_innen in vier Tagen das Radiomachen und produzierten eine
interaktive Radiosendung. Das Motiv der Schleife wurde in Umfragen und
Interviews erforscht, musikalisch und durch Live-Telefonate mit Personen
im Ausstellungsraum kommentiert. |
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Auf der Suche nach dem Normalen (?!) |
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"Normalität" ist in Begriff, der oft ein (Vor)Urteil verbirgt. Eine Gruppe von Jugendlichen aus einer psychiatrischen Einrichtung befragte diesen schwer fassbaren Begriffs im Rahmen eines Videoprojekts. Die Arbeit "Arbeit-Ordnung-Freizeit" der Gruppe Telewissen war als Teil der Ausstellung "RECORD > AGAIN. 40JahreVideokunst.de" in Oldenburg zu sehen. Die Installation, bei der auf drei Monitoren Videoaufnahmen zu den Begriffen Arbeit, Ordnung, Freizeit zu sehen waren, stellte ein Reportage-ähnliches Vorgehen und die Untersuchung der Ordnung des Alltäglichen vor. Diese Arbeit, die 1972 nicht nur während der Fußball-WM Beobachtungen im Ruhrgebiet gesammelt hatte, brachte uns - zwei Therapeutinnen der Jugendgruppe und mich - auf die Idee, auf die Suche nach den Begriffen "normal" und "nicht normal" zu gehen und dafür Videobilder zu finden. Leitung: Nanna Lüth; Assistenz: Claudia Lehmann |
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"After Ben-Ner" - Fortbildung für Erzieher_innen |
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Der Künstler Guy Ben-Ner hat viele seiner Arbeiten gemeinsam mit seiner Frau und seinen Kindern realisiert. Zum Beispiel drehte er in verschiedenen Ikea-Läden mit seiner Familie heimlich eine absurde Sitcom ("Stealing Beauty"). Die Themen Familie, Erziehung und Männlichkeit fließen immer wieder in sein Werk ein.
Ben-Ners Arbeiten waren Ausgangspunkt dieser Fortbildung. Die gemeinsame Betrachtung der Videoarbeit "Stealing Beauty" sollte anregen, über die Aneignung bzw. Umnutzung von privatisierten Räumen nachzudenken. Die Lektüre des Films anhand der typischen, allen bekannten Charakteristika des schwedischen Möbelkonzerns ähnelte einer visuellen Schnitzeljagd, wenige Hintergrundinformationen der Workshopleiterin ergänzten die eigenen Vermutungen. Die Komik überzeichneter Familiensituationen und geschlechtsspezifischer Verhaltensweisen in Ben-Ners Video motivierte die Teilnehmerinnen für die praktische Videoarbeit im zweiten Workshop-Teil. Die Aufgabe bestand jetzt darin, typische Szenen in der Familie oder in der KITA zu beschreiben und daraus eine einfache Szene zu entwickeln. Inszeniert wurde eine Szene mit verteilten Rollen in einem der Gästezimmer, die sonst für angereiste Künstler_innen reserviert und die - selbstverständlich - mit Ikea-Möbeln ausgestattet sind. Zwei Erzieherinnen übernahmen die Kameraführung, die übrigen Teilnehmerinnen schlüpften in Kinder- und Erwachsenenrollen und stellten alltägliche familiäre Konflikte dar. Leitung: Nanna Lüth |
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