Gute
Erinnerungen, schlechte Erinnerungen - in Neukölln
Eine Kooperation mit der Klasse 5a der Richard-Grundschule, Neukölln
(Lehrerin Heike Deleré)
Konzept: Nanna Lüth; Durchführung: Barbara Loreck, Nanna
Lüth
19.5 - 11.07.2010 |
Dieses
Kunstvermittlungsprojekt mit Schüler_innen der Neuköllner
Richard-Grundschule sollte eine Verbindung zwischen der Ausstellung
urban memories, die im Alten Museum Neukölln
künstlerische Arbeiten zu dem Thema Stadt und Erinnerung
präsentierte (Kuratorin: Maria Linares), und dem Quartier Ganghofer
Straße* herstellen. Zentral bei der Entwicklung
des Projekts war, dass es sich gerade in diesem Bezirk, der für
seine kulturelle Mischung bekannt ist, nicht an eine spezifische -
z.B. migrantische - Zielgruppe richten sollte, und dennoch mithilfe
einer übergreifenden Fragestellung kulturelle und soziale Differenzen
(und Ähnlichkeiten) aufzeichnen wollte.
|
|
Am
ersten Projekttag fand in der Schule ein Kennenlernen und eine Diskussion
über den Begriff Erinnerung statt. Jede_r Schüler_in notierte
eigene gute und schlechte Erinnerungen, die später von einem_r
Mitschüler_in vorgelesen wurden. Am zweiten Tag übte die
Klasse, wie man Menschen auf der Straße die Projektidee erläutert
und sie zum Mitmachen einlädt. Am dritten Projekttag sammelten
die Schüler_innen in der Richardpassage gute Erinnerungen und
schlechte Erinnerungen. Dabei sprachen sie in knapp drei Stunden etwa
100 Personen an und überzeugten einen Großteil von ihnen
davon, eine Erinnerung beizutragen (siehe Foto links). Die positive
Resonanz erlebten die Schüler_innen als persönlichen Erfolg.
|
Aus
den gesammelten Erinnerungen wurden solche ausgewählt, die sich
in Szenen umsetzen ließen. Die anschließende Inszenierung
für die Videokamera boten den Schüler_innen die Möglichkeit,
sich mit den Erlebnissen von ihnen unbekannten Erwachsenen zu beschäftigen
und diese nach ihren eigenen Vorstellungen umzuarbeiten. Die Einblicke
in die vor Ort gesammelten Erinnerungen ergaben für sie - wie
später für die Besucher_innen der Ausstellung - die Chance,
über den gewohnten Rahmen hinaus etwas über das vielfältige
Neuköllner Umfeld zu erfahren.
Neben der Installation des Videos (siehe die Videostills unten) gab
es während der Ausstellung weiterhin die Möglichkeit, Erinnerungen
zu hinterlassen und auf einer Weltkarte die entsprechenden Orte zu
markieren. So machte im Laufe der Aktion die Karte die Herkünfte
und Reisen aller Teilnehmenden sichtbar.
*
Auftraggeber: Kulturnetzwerk Neukölln im Rahmen von 48-Stunden-Neukölln
Förderung: Quartiermanagement Ganghofer Straße/Neukölln
|
|
|
|